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Das Kirchensass zu Alchenstorf
Von 1275 bis 1471 ist eine Kirche mit Pfarramt in Alchenstorf erwähnt, welche dem Dekanat Lützelflüh und später Burgdorf zugehörte. Der Standort ist unbekannt, eventuell im Unterdorf. Das Dorf und die Kirche waren im Besitz des Kartäuserklosters Thorberg und ab 1528 des Amtes Thorberg.
1381, am Mittwoch vor dem Allerheiligen-Tag , verkaufte Frau Ursula von Ergöw den Kirchensatz Alchenstorf, den sie von ihrem verstorbenen Ehemann Oswald zu Rhin (Edelknecht) geerbt hatte, mit Gewalt Hermanns von Durrach an Heinrich von Saffaton, Schultheiss zu Sursee, Anwalt des Ritters Peter von Thorberg, Namens und zu Handen Ritter Peter von Thorberg um 200 Florenzer-Goldgulden.
1382, 8. März, quittierte obige Verkäuferin den Käufer um die für das besagte Kirchensass Alchenstorf bezahlten 200 Florenzer-Goldgulden.
1417 bestätigte Papst Martinus V. die Schenkung des Kirchensass Alchenstorf an die vom Ritter Peter von Thorberg gestiftete Kartause Thorberg.
1420, hat Bischof Otto von Konstanz auf Gesuch des Klosters Thorberg wegen der geringen Einkommen der Pfarrer und der wenigen Kirchgänger, welche durch Unglücksfälle und Kriege bis auf 6 Untertanen geschrumpft sind, das Kirchensass Alchenstorf als Filiale der Kirche Koppigen*¹ angegliedert
1449 legten die Kartäuser zu Thorberg Kundschaft zu Solothurn, dass Konrad Kumli, Leutpriester zu Koppigen, ¾ Dinkel an den Kirchenbau Hellsau und ¾ der Kirche zu Alchistorf vergabt habe,
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Das Kirchensass zu Koppigen gehörte von Alters her den Herren gleichen Namens und kam nach deren Aussterben an die Herren von Thorberg. Peter von Thorberg schenkte denselben der von ihm gegründeten Karthause zu Thorberg.
- 1417, Genf, 13. August, bestätigte der Papst Martin die von Peter von Thorberg der Karthause zu Thorberg früher gemachte Schenkung der Kirchensässe zu Krauchthal, Koppigen und Alchenstorf und vereinigt diese Kirchensätze mit genanntem Kloster. (Thorbergerbuch, Tom. I., S. 226.)
- 1417, auf Barbaratag (4. Dezember), sprach in dem Streit zwischen den Gemeindeangehörigen zu Koppigen und dem Kloster Thorberg, wegen dem Kirchenbau zu Koppigen, das Kapitel zu Burgdorf: Das Kloster solle das Chor, die Kirche und den Wendelstein mit Mauern , Dachung , Fenstern , Türen und Beleuchtung versorgen ; die Gemeinde hingegen soll die Glocken, das Glockengerüst, Kelch, Kirchenbücher, Messgewand, Taufstein und alle Schrein zu den heiligen Sakramenten, die Türe zur Sakristei , kurz das ganze Eingeweide der Kirche machen lassen, auch die Fuhrungen zu dem Kirchenbau leisten. (Thorbergbuch, Tom. II., S. 293.)
- 1528 kam dieser Kirchensatz nach Aufhebung der Klöster an den Staat.
- 1723 wurde die Kirche neu gebaut.